Felltypen

6. Mai 2021 | News

Heute gehe ich näher auf die unterschiedlichen Felltypen ein, wobei ich mich auf die Haupt Felltypen begrenze, um nicht zu sehr in die Tiefe zu gehen. Durch Züchtung und vielen Mixen gibt es noch viel mehr Felltypen, die aber immer auf die Haupttypen zurückgehen. Alle Feinheiten dieses Themas sind zu umfangreich 😊

Nochmal kurz wiederaufgreifend: Aus jedem Hautfollikel wächst ein Grannen Haar und mehrere Wollhaare. Hier gibt es aber viele Rasse Unterschiede. Manche Rassen bilden mehr Wollhaare, andere sehr wenige bis gar keine Wollhaare. Die Wollhaare sind weicher und bilden die Unterwolle, sie wärmt und wechselt mindestens 2x im Jahr.

Die Grannen Haare wiederum bilden das Deckhaar, haben eine härtere Struktur, sind dicker und fühlen sich immer borstiger an, als das Wollhaar.

Sie schützen unseren Hund vor Verletzungen der Haut und bilden eine zusätzliche Isolationsschicht. Außerdem ist die individuelle Färbung des Grannen Haars wesentlich für das äußere Erscheinungsbild verantwortlich.

Welche Unterschiede gibt es bei den verschiedenen Hunderassen?

Da seid ihr sicher meiner Meinung: Hund ist noch lange nicht Hund! Nicht nur vom Charakter ist jeder anders, auch bei der Beschaffenheit des Fells gibt es von Rasse zu Rasse große Unterschiede.

Glatt- oder Kurzhaar, mit und ohne Unterwolle, Rauhaar, Langhaar, Stockhaar, Langstockhaar, Hunde, welche kein Fell verlieren oder sogar fast keine Haare besitzen und fast oder halb nackt sind. So individuell wie unsere Hunde sind, ist natürlich auch ihr Fell und damit die Pflege.

😉 Also schauen wir uns mal die Fell-Typen an: Welche Felltypen gibt es?

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Hunderassen mit einschichtigem/ #singelcoat Fell

(keine/wenig Unterwolle)

Kurzhaar: Französische Bulldogge, Boxer, Dobermann, Dalmatiner
Langhaar glatt: Yorkshire Terrier, Malteser, Shizu, Havaneser
Langhaar gelockt: Pudel, Bichon Frisé, Wasserhund

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Zweischichtiges Fell mit viel Unterwolle:

z. B. nordische Rassen, wie Spitz, Samojede, Husky, Akita und Shiba Inu

Haarlose: Chinese crested

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Hunderassen mit zweischichtigem/ #doubelcoat Fell

 (Unterwolle)

Kurzhaar: Mops, Labrador, Deutscher Schäferhund
Halblanghaar: Golden Retriever, Australien Shepherd, Altdeutscher Schäferhunde (langstockhaar)
Langhaar: Tibet Terrier, Lhasa Apso, Briard, Bobtail, Bearded Collie
Trimmhaar glatt: Dackel, Schnauzer, Parson Russel Terrier
Trimmhaar gelockt: Airedale Terrier, Rauhaar Fox Terrier
Trimmhaar glatter Rücken mit Fahnen oder Behang: Cocker Spaniel, Setter, West Highland White Terrier

Spezialvarianten
Zotthaar: z.B. Puli, Komodor

Beschreibung

Kurzhaarige Hunde mit einschichtigem Fell:

Kurzhaarige Hunde mit nur einer Haarschicht haben einen ständigen Fellwechsel, haaren folglich ständig. Das Fell ist kurz, liegt glatt an und besteht nur aus Deckhaar. Verfilzen kann es zwar nicht, jedoch ist unterstützende Pflege dennoch wichtig. Mit einer weichen Echthaarbürste oder einem Gummistriegel sollte der Hund mit gleichmäßigen Bewegungen in Haarwuchsrichtung regelmäßig (etwa 1x pro Woche) gepflegt werden. Dies fördert die Durchblutung, unterstützt dadurch die Hautgesundheit und entlastet Ihren Staubsauger.

Kurzhaarige Hunde mit zweischichtigem Fell:

Das zweischichtige Fell von kurzhaarigen Hunden besteht aus Unterwolle und Deckhaar. Diese Hunde haben einen ständigen Fellwechsel von Deckhaar und einen saisonal (Frühjahr und Herbst) vermehrten Fellwechsel von Unterwolle. Zur Pflege des Deckhaares kann wie bei kurzhaarigen Hunden mit einschichtigem Fell verfahren werden. Die Unterwolle sollte mit einer Zupfbürste, die sich durch die Anordnung und gebogene Zinkenform dafür besonders gut eignet, ausgebürstet werden. Ein Unterwollhaken mit rotierenden Zinken eignet sich ebenfalls für diesen Felltyp. Auch ein feiner Kamm zum Nacharbeiten und Kontrollieren, ob die Unterwolle reduziert ist, bietet sich an. Hunde mit diesem Fell Typ neigen normalerweise nicht zu Verfilzungen. Es können sich allerdings kleinere Ansammlungen loser Unterwolle in Flockenform absetzen. Diese findet man insbesondere im Bereich der Hosen, wenn ein Hund dieses Fell Typs lange nicht gepflegt wurde. Zur Zeit des Fellwechsels von Unterwolle sollte der Pflegeintervall verkürzt werden, ansonsten genügt die wöchentliche Fellpflege.

Halblanghaarige, zweischichtiges Fell mit besonders viel Unterwolle:

Dieser Fell Typ stellt einen besonderen Anspruch an die Pflege. Die Unterwolle ist in so einer Fülle vorhanden, dass sie besonders schnell verfilzt. Hinzu kommt, dass die Hunde dieses Fell Typs meist nordischen Ursprungs sind. Sie müssen in ihrer Ursprungsregion extremen Minustemperaturen standhalten können, weshalb ihr Fell bestens isoliert und nur durch den starken Temperaturwechsel zum rassetypischen Fellwechsel angeregt wird. Diese Temperaturen haben wir in Deutschland nicht. Nordische Rassen versuchen sich unserem Klima anzupassen, was von der Fellveranlagung her schwer zu realisieren ist. Der hohe Anteil an Unterwolle im Verhältnis zu den Deckhaaren wirkt leicht trocken und spröde. Mit einer Zupfbürste bis auf die Haut zu gelangen, ist für Laien schwierig und gelingt nur, wenn das Fell systematisch auf gescheitelt, Bereich für Bereich durchgebürstet und anschließend mit einem Kamm durchgekämmt wird. Um die Pflege zu Hause für Hund und Besitzer zu erleichtern, empfiehlt sich der regelmäßige Besuch beim Hundefriseur. Dieser Fell Typ benötigt bei der professionellen Fellpflege reichhaltige Pflegeprodukte, um gepflegt und gut kämmbar zu bleiben.

Keinesfalls sollte ein Hund dieses Fell Typs geschoren werden, da das Fell der nordischen Hunderassen dadurch langwierig und teilweise irreparabel geschädigt wird!

Langhaarige Hunde mit glattem, gelocktem und gewelltem einschichtigem Fell: (keine Unterwolle- Malteser, Yorkshire, Pudel)

Langhaarige Hunde mit glattem, einschichtigem Fell haben keinen saisonal bedingten Fellwechsel von Unterwolle, da sie keine besitzen. Sie haben eine Schicht Deckhaar, das – ähnlich dem Menschenhaar – stetig wächst. Es fällt aus, sobald die Wachstumsphase der Haarwurzel in die Ruhephase übergeht. Somit haaren Hunde dieses Fell Typs nicht. Die abgestorbenen Haare sollten allerdings regelmäßig ausgebürstet werden, da sie sich im restlichen Fell verfangen. Auch bilden sich leicht Verfilzungen z. B. durch mechanische Reibung von Halsband, Geschirr oder Hundemänteln oder durch Geäst, das sich beim Spaziergang im Fell verfängt. Je länger der Besitzer das Fell erhalten möchte, desto engmaschiger muss es gepflegt werden. Alle zwei Tage sollte dieses Fell mit einer Drahtbürste und an Stellen mit leichten Verfilzungen mit einer Zupfbürste bearbeitet werden. Bei der Kontrolle mit einem Kamm sollte genauso systematisch vorgegangen werden, wie beim Bürsten des Fells.

Langhaarige Hunde mit gelocktem, einschichtigem Fell

Sowohl die Pflege als auch die Eigenschaft in Bezug auf Wachstum und Fellwechsel entsprechen dem langhaarigen Hund mit einschichtigem Fell. Der Unterschied besteht darin, dass das Fell gelockt ist (auch Kraushaar genannt). Vor dem Schneiden werden Hunde dieses Fell Typs gebadet und die Locke wird glatt geföhnt. Um „der Locke Herr zu werden“ sollte dies spätestens alle 6-8 Wochen erfolgen. Je länger das Fell und je stärker die Locke des jeweiligen Hundes ausgebildet ist, desto zeitaufwändiger ist die Pflege des Hundes. Bei diesem Fell Typ ist es wichtig, systematisch Körperpartie für Körperpartie bis zum Haaransatz durchzuarbeiten. So ist es möglich, die Lockenbildung, die gerne Filz kaschiert, im Griff zu behalten.

Langhaarige Hunde mit zweischichtigem Fell (unterschiedliche dichte Unterwolle – Tibet Terrier, Bobtail, Briard)

Auch die Grundpflege von Hunden dieses Fell Typs entspricht der Pflege des langhaarigen Hundes mit einschichtigem Fell. Erschwerend hinzu kommt die – je nach Rasse – mäßig bis stark ausgeprägte Unterwolle. Diese muss zusätzlich zur Pflege des langen Deckhaares beim Kämmen ausgebürstet werden. Dazu eignet sich besonders gut eine Zupfbürste in Kombination mit einem Unterwollharken mit feststehenden oder rotierenden Zinken. Mit einem Unterwollharken löst man in kurzen gleichmäßigen Zügen die Unterwolle von der Haut und bürstet die gelöste Unterwolle mit der Zupfbürste aus. Auch hier empfiehlt sich das Kontrollieren mit einem Kamm, um sicher zu stellen, dass die lose Unterwolle komplett entfernt wurde. Hunde mit diesem Fell Typ haben einen saisonal bedingten, vermehrten Fellwechsel von Unterwolle im Frühjahr und im Herbst. Besonders in dieser Zeit sollte täglich Zeit für die Fellpflege eingeplant werden. Oft bedarf es professioneller Unterstützung, insbesondere in den ersten drei Lebensjahren, in denen der Fellwechsel zum erwachsenen Fell stattfindet. Während der Hormonumstellung zum Erreichen der Geschlechtstreife bedarf es täglich intensiver Pflege.

Man sieht das es einige Besonderheiten in den unterschiedlichen Felltypen gibt.
Noch zu erwähnen ist, dass nicht nur unterschieden wird in ein oder zweischichtigem Fell, sondern auch zwischen Kurzhaar, Halblang oder Stockhaar, Langhaar, Wellhaar und Rau/Trimmhaar.

Zur kurzen Definition:

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Halblang - Stockhaar

Beim Kurz-Stockhaar sind die Deckhaare zwischen drei- und vier Zentimeter lang. Bei einigen Rassen entspricht die Unterwolle in der Länge den Grannen haaren ( Deutscher Schäferhund, Rottweiler, Husky, Samojede)

Beim Langstockhaar können die Deckhaare fünf bis zehn Zentimeter lang werden, sie sind glatt oder nur ganz leicht gewellt. Der Langhaarschäferhund, früher Altdeutscher Schäferhund genannt, gehört zu den langstockhaarigen Rassen.

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Kurzhaar

Kurzhaar ist ein bis zwei Zentimeter lang, glatt und liegt eng am Körper an. Es kann dichte Unterwolle aufweisen (wie beim Kurzhaar-Collie, Labrador), nur wenige Unterwolle bedecken (Dobermann, Deutscher Pinscher, Boxer) oder sogar die einzige Haar Art sein, bei Hunden ohne Unterwolle (Galgo, Whippet).

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Langhaar

Das lange Deckhaar ist meistens sehr dicht und zwischen sieben und 20 Zentimeter lang. Es fällt glatt oder weich um den Körper. Viele Langhaarrassen haben zusätzlich dichte Unterwolle (Bobtail, Tibet Terrier, Spitz), die zwischen dem Deckhaar wächst und das Bürsten kompliziert macht. Andere Langhaarrassen (Border Collie, Setter, Spaniel) weisen kürzere Unterwolle auf und es gibt auch unter den langhaarigen Hunden solche ohne Unterwolle (Yorkshire Terrier, Malteser, Havaneser).

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Langhaar - Wellhaar

Wellhaar ist immer lang und zeigt leichte bis starke Lockung. Prototyp sind alle Wasserhunde und natürlich der Pudel. Die meisten Lockenhunde haben keine Unterwolle und gelten deshalb als Allergiker-geeignet. Es gibt aber auch Rassen, die sowohl Locken als auch dichte Unterwolle haben, wie der Puli oder der Bolonka Swetna.

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Trimmhaar - Rauhaar

Rauhaar ist mittellang, sehr fest, wasserabweisend, harsch und fühlt sich an wie ganz feiner Draht, weshalb man auch von Drahthaar spricht. Fast immer wächst zum Rauhaar auch dichte Unterwolle (Rauhaardackel). Wenn Unterwolle und krauses Deckhaar gleich lang sind wie bei einigen Terriern und den Schnauzern, bleiben die abgestorbenen Haare im Fell hängen und müssen ausgezupft werden. (Deutsch Drahthaar, Komfortländer)

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